Wegen Verifizierungsvorgabe: Pornhub & Co. sperren jetzt 17 US-Bundesstaaten aus

veröffentlicht vor 6 Monaten

Weil zum Jahreswechsel in drei weiteren US-Bundesstaaten strikte Verifizierungsvorgaben für bestimmte Internetseiten in Kraft getreten sind, blockieren Pornhub und andere Porno-Portale nun auch Zugriffe aus Florida, Tennessee und South Carolina. Damit können die Menschen jetzt in insgesamt 17 US-Bundesstaaten nicht ohne technische Hilfsmittel auf diese Seiten zugreifen, hat das US-Magazin 404 ermittelt. Betroffen sind fast ausschließlich Staaten im Süden der USA neben dreien im Nordwesten. Allen ist gemein, dass sie von der Republikanischen Partei dominiert werden.

Nutzer und Nutzerinnen sollen Druck machen

Verantwortlich für die immer weiter um sich greifende Blockade sind Gesetze, die weitgehend auf einer gemeinsamen Vorlage basieren und dafür sorgen sollen, dass Pornoseiten nicht mehr für Personen unter 18 Jahren zugänglich sind. Das soll Minderjährige schützen. Vorgeschrieben ist eigentlich nur, dass sich Nutzer und Nutzerinnen gegenüber den Seiten authentifizieren und verifizieren, um ihr Alter zu bestätigen. Mit Aylo (vormals Mindgeek) ist der mit Abstand größte Betreiber von Porno-Portalen aber nicht damit einverstanden, welche Möglichkeiten zur Verifizierung erlaubt sind. Um den Druck auf die Politik zu erhöhen, das zu ändern, werden Zugriffe aus den jeweiligen Bundesstaaten komplett blockiert.

Um dem Nachdruck zu verleihen, bekommt man bei Zugriffen aus den betroffenen Bundesstaaten lediglich die Videobotschaft einer US-Pornodarstellerin zu sehen, in der sie diese Forderung – bekleidet – erläutert und zum Protest aufruft. Gegenüber CBS erklärt Aylo jetzt, dass sich Florida und andere Staaten "leider" entschlossen hätten, eine "ineffektive, willkürliche und gefährliche" Altersverfizierungsvorgabe einzuführen. Wenn Seiten für Erwachseneninhalte "erhebliche Mengen hochsensibler persönlicher Daten" sammeln müssten, gefährde das die Nutzer. Außerdem habe die Erfahrung gezeigt, dass die dann einfach zu Alternativen wechseln würden, die sich nicht an die Gesetze halten.

(mho)